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Popcorn 12: Die Soziale Dimension - Vielfalt der Perspektiven

capolandrea

In der sozialen Dimension von Organisationen geht es um das Zusammenspiel der verschiedenen Perspektiven, die in Beziehung stehen und durch ihre Unterschiede Sinn erzeugen. Luhmann beschreibt dies als das Verhältnis von „Ich und die Anderen.“ Übertragen auf die Organisation bedeutet dies, dass unterschiedliche Auffassungen – wie etwa die Sicht von Mitarbeitenden und Führungskräften auf ein Thema wie Homeoffice – das soziale Miteinander prägen und die Art und Weise beeinflussen, wie in der Organisation zusammengearbeitet wird.

Dissens ist dabei eine unvermeidliche Erscheinung und ein wichtiger Unterschied im Miteinander, denn Unterschiede in der Wahrnehmung, Deutung und Erfahrung erzeugen Vielfalt. Diese Vielfalt macht Kommunikation überhaupt erst notwendig: Ohne Dissens gäbe es keine Notwendigkeit, nach Konsens zu streben. Organisationen müssen daher ständig darauf achten, wie sie Unterschiede im Blick behalten und gemeinsam einen Weg finden, und welche Normen und Regeln – wie Werte, Konfliktregeln und Vereinbarungen – die Kooperation stützen. Der Umgang mit Dissens, also mit Konflikten und divergierenden Standpunkten, bestimmt maßgeblich, wie stark ein kooperatives Zusammenspiel möglich wird.

Diese Dynamik wirft die Frage auf, welche Kräfte die sozialen Beziehungen in der Organisation steuern und in welchen Situationen Konflikte entstehen, die das Führungsgeschehen prägen. Dabei zeigt sich auch die Bedeutung kultureller Unterschiede und die Herausforderung, problematische Muster zu erkennen und zu durchbrechen.

Die verschiedenen Perspektiven und Begriffe, die in der Organisation vorherrschen, sind prägend. Immer wieder lässt sich beobachten, wie sich bestimmte Kommunikationsweisen und Begriffe entwickeln und die Interaktionen beeinflussen. Unterschiedliche Auffassungen zu koordinieren und Gemeinsamkeiten zu fördern, bleibt eine wesentliche Aufgabe in der sozialen Dimension.

 

Im Einsatz beim Kunden:

-Welche Akteure müssen unbedingt mit am Tisch sein, um das Thema zielführend zu bearbeiten?

-Wen kann man ohne Nachteile weglassen?

-Gibt es informelle Runden, in denen das Thema bereits diskutiert wird und die für die Lösung wichtig sein könnten?

-Wie würden verschiedene Akteure die Situation beschreiben?

-Welche Begriffe sind typisch für den Sprachgebrauch in Ihrer Organisation?

 

Diese Fragen unterstützen dabei, die für die Bearbeitung der Fragestellung relevanten Akteure und Strukturen zu identifizieren, sei es in formellen oder informellen Runden. So kann die Organisation gezielt auf bestehende Dynamiken aufbauen und den Austausch effektiv gestalten.

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